Kategorie: Projekte

Unser Permakultur Garten

Zwei Monate sind wir durch England gereist und durften inspirierende Menschen und tolle Projekte kennen lernen. Satt an Inspiration und voller Tatendrang machten wir uns auf den Weg nach Hause, um uns in unsere eigenen Projekte zu stürzen und damit unseren Teil zu einer besseren Welt beizutragen.

Leider machte es uns eine heftige Virusinfektion unmöglich, die Projekte und Reisen, die wir vor hatten umzusetzen. Eigentlich wollten wir viel länger in England bleiben und von dort aus unseren Bus nach Australien verschiffen, um dort mindestens zwei Jahre zu Reisen und Arbeiten. Doch nach Monaten ohne wirkliche Besserung, mussten wir von unseren Plänen absehen und uns in Deutschland, mit der Unterstützung von Freunden und Familie um unsere Gesundheit kümmern. Doch nur im Bett liegen und Nichts tun, bekam uns auch nicht sonderlich gut. Wir brauchten etwas für die Seele, etwas was uns zur Ruhe bringt, mit der Natur verbindet und am besten auch noch in Gemeinschaft passiert.

So kamen wir dazu einen Permakultur Garten, auf dem Grundstück von Julians Mutter (auf dem wir immer stehen, wenn wir in Deutschland sind) anzulegen. Da unser Energielevel zu der Zeit aber noch ganz schön im Keller war, mussten wir uns Unterstützung hohlen.

Unter dem Namen „Gemeinsam Gärtnern“ luden wir jeden ein, der Lust hat in der Erde zu buddeln, Gemüse zu pflanzen oder Holz zu hacken und danach erschöpft und zufrieden am Lagerfeuer zu sitzen und in den Sternenhimmel zu schauen.

 

 

 

Bei dem Anlegen des Gartens haben wir uns an den Prinzipien der Permakultur orientiert, die wir das erste mal vor 8 Jahren in Australien kennen gelernt haben.

Permakultur ist eine besonders naturnahe und umwelt- und ressourcenschonende Art des Gärtnerns. Außerdem ist der enstandene Garten sehr pflegeleicht, was gerade für uns, da wir immer wieder für längere Zeit verreisen ideal ist. Die Permakultur überlässt viel Arbeit der Natur und der Mensch hat nur einen minimalen Aufwand. Es geht viel mehr darum die Natur zu beobachten und effektiv nachzuahmen.

Da die Permakultur ein ganzheitliches Prinzip ist kann und sollte sie auf alle Bereiche des menschlichen Wirkens angewandt werden, z.B. im Garten, in Gemeinschaften, in Betrieb und Schule, im eigenen Alltag,in der Landwirtschaft und Städten.

Im Laufe des Projekts haben wir uns immer wieder  die Frage gestellt: „Wie können wir ein gutes Leben führen, während wir in einem System leben, das auf der Ausbeutung von Menschen, Tieren, der Natur und der zunehmenden Häufigkeit von Umweltkatastrophen basiert?“ 
Eigentlich ist die Antwort ganz einfach: Man muss das System ändern. Natürlich ist dies nicht ganz so einfach und vor Allem braucht es Zeit. Aber wenn wir wollen, dass eine Veränderung eintritt, müssen wir als Einzelpersonen zusammenhalten. Wir können nicht darauf warten, dass sich das System von ganz alleine ändert, das wird nicht passieren.

Außerdem haben wir gemerkt, dass Selbstversorgung für uns keine Option ist. Es ist eine viel zu große Herausforderung, an der viele Menschen scheitern. Selbstversorgung bedeutet  das ganze Jahr über mindestens 12 Stunden am Tag zu arbeiten und seine Ziele doch nicht zu erreichen (außer man ernährt sich sehr einseitig, was keine wirklich langfristige Option ist). Außerdem verliert man sich langsam aber sicher in Einsamkeit, weil man keine Zeit mehr hat, soziale Kontakte zu pflegen. 
Also warum alles selbst machen und alles selbst besitzen, wenn man die Freuden des Überflusses mit seinen Freunden und der Gemeinschaft teilen könnte. Wir finden die Idee der „Gemeinschafts-Versorgung“ deutlich attraktiver. Es bedeutet, dass sich eine ganze Reihe von Menschen gegenseitig unterstützt und zusammenarbeitet, damit sich alle entfalten können, was zu einem sozialeren und widerstandsfähigeren Leben für alle führt.

Unser kleines Garten Projekt war für uns der erste Schritt in diese Richtung und hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Es kamen so viele verschiedene Leute zusammen und am Ende wurden aus einem Wochenende zehn und zu dem ca 80 Quadratmeter großen Gemüsegarten haben wir noch eine Obstbaumwiese, mit 15 verschiedenen Obstbäumen und Beerensträuchern angelegt. Auch wenn wir uns gerade nicht vorstellen können langfristig in Deutschland zu Leben, einfach weil wir das Meer zu sehr lieben ( jetzt komm mir nicht mit Nordsee), war es all die Arbeit wert. Wir haben so viel gelernt, voneinander und miteinander und dieser Garten wird immer bleiben – für Alle.

Totnes : Proud to be different

Der letzte Stop unserer Reise durch England, war Totnes.

Totnes ist eine Stadt von gut 8000 EinwohnerInnen in der südwestenglischen Grafschaft Devon.

Heute ist Totnes vor allem bekannt als wunderschön gelegene Stadt, am Rande eines Naturparks, und dem Dart River. Außerdem hat diese eher eigensinnige kleine Stadt eine große alternativen Szene, voller Künstler, Freigeistern und Menschen die sich für die Umwelt und ein ganzheitliches Leben engagieren. Seit 2006 ist Totnes Ursprung und Zentrum der internationalen Transition-Bewegung.

Totnes war das erste Transition Town – und hier wird die damit verbundene Vision wohl auch heute noch am deutlichsten sichtbar. Gerade deshalb gilt es mittlerweile auch als touristisch bedeutsame Pilgerstätte, in der Transition-Führungen und -Workshops angeboten werden, aber auch als Ort, wo zentrale Institutionen der Bewegung ihren Sitz haben. Hier werden laufend neue Ideen und Ziele der Bewegung diskutiert und ausprobiert.

 

Wir durften einige Menschen, die in Totnes leben näher kennen lernen und mussten immer wieder feststellen, wie erfrischend und motivierend es ist, mit ihnen zu sprechen und Zeit zu verbringen. Einfach weil sie den Mut und die Kreativität haben Dinge sichtbar anders (aus unseren Augen besser) zu machen als üblich.

Sie organisieren Workshops zum Hausbau aus Lehm und Strohballen. Sie drucken „Totnes Pounds“ als lokale Währung. Sie bereichern den öffentlichen Nahverkehr mit Lastenrädern und Rikschas mit Elektromotoren. Sie pflanzen in jeder Grünfläche der Stadt Obst und Gemüse an, reparieren ehrenamtlich Fahrräder und noch vieles mehr. Und was das Schönste an all dem ist: Sie sind „Proud to be different“

Wir werden hier nicht wie bei den anderen Orten die wir besucht haben, nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten, Projekte und Restaurants empfehlen. Weil sie in Totnes existieren, so weit das Auge reicht. Die Vielzahl der Projekte und Menschen die sich engagieren haben das Ergebnis, ein besseres Umfeld mit weniger Stress, weniger Eile, besserer Nahrung, besserer Gesundheit, mehr Gemeinschaft und mehr Gleichheit zu schaffen.

Wir hoffen wirklich sehr, dass es bald noch viel mehr Städte wie Totnes geben wird!

Cankuna Sunshine Collective

Die letzten Monate waren mal wieder sehr herausfordernd für uns. Nichts verlief wie geplant und eine Hiobsbotschaft folgte auf die Andere. Wir brauchten nach dieser Kräfte zehrenden Zeit erst mal etwas Ruhe, alleine der Gedanke direkt mit unserer Reise zu beginnen war purer Stress. Also nahmen wir uns Zeit. Zeit für uns, in der wir über unsere Träume und Vorstellungen für die Zukunft nachdenken konnten und neue Pläne und Konzepte für unser Leben unterwegs geschmiedet haben.

Bisher haben wir immer mal wieder längere Reisen mit unserem Bus gemacht und sind dann zurück nach Deutschland gekommen, um für euch Camper zu bauen. Um in Zukunft auch unterwegs eine Mission zu haben, unseren Leidenschaften und Talenten nachgehen zu können und gleichzeitig etwas Gutes für Mutter Erde zu tun, haben wir das Cankuna Sunshine Collective gegründet. Mit diesem Projekt verwandeln wir unseren Bus in ein rollendes Atelier, Café und einen Store zugleich.

Ein weiteres Standbein, welches wir unter dem Cankuna Sunshine Collective gegründet haben ist ein kleines, unabhängiges Modelabel. Wir haben schon länger mit dem Gedanken gespielt Klamotten genau nach unseren Vorstellungen zu entwerfen. Also haben wir kurzen Prozess gemacht und in Zusammenarbeit mit einer dortmunder Siebdruck Werkstatt unsere erste Kollektion rausgebracht. Da uns die Umwelt sehr am Herzen liegt und wir denken, dass wir mit bewusstem Konsum und der bewussten Produktion von Konsumgütern viel verändern können, produzieren wir die Shirts und Hoodies möglichst nachhaltig.

Die Erstauflage ist auf 100 Shirts und Hoodies gedruckt, davon sind 50% Gebrauchtware, die wir in den letzten Monaten mühsam zusammengesammelt und ausgesucht haben. Wir glauben, dass Mode nicht immer neu produziert werden muss, stattdessen geben wir gebrauchten Stücken, welche wir auf unseren Reisen sammeln, durch Lara´s Kunst und Design’s ein neues Leben und schaffen somit eine noch nachhaltigere Alternative zu Fair Fashion Produkten. Die anderen 50 Shirts sind aus Fair gehandelter Bio-Baumwolle und Lagerbestände, welche nicht mehr verkauft werden konnten.

 Wirwollen zukünftig auf Märkten, Festen oder einfach am Strand stehen, wo auch immer wir gerade sind, einen inspirierenden Ort kreieren. Man kann durch Lara’s Illustrationen und Kunstartikel stöbern, ein cooles Shirt kaufen, einen leckeren Kaffee aus unserer Siebträgermaschine genießen, oder einfach nur ein nettes Gespräch führen.

Julian ist aktuell in der Planung von Workshops und Beratungen zu einem umweltfreundlichen Van Ausbau, alternativer Energiegewinnung und Ressourcen sparendem Reiseleben.

Um gleichzeitig die drängendsten Umweltprobleme unseres Planeten anzugehen, veranstalten wir Beach-clean-ups, Aktionen für den Meeresschutz, und versuchen ein Heer von Freiwilligen zusammen zu bringen, die zum Schutz der Umwelt beitragen. Die Mission ist, die Artenvielfalt zu verteidigen, die Zerstörung von Ökosystemen zu beenden, gemeinsam etwas Positives zu tun und dabei eine tolle Zeit zu haben. Zusätzlich wird ein Teil unsere Einnahmen an Umweltorganisationen gespendet, für die wir gleichzeitig werben.

Wir freuen uns sehr auf das neue Projekt und werden in den nächsten Beiträgen darüber berichten, wie es weiter geht.

Ein kurzer Rückblick

Wir wurden in den letzten Monaten immer wieder gefragt, wo wir sind, was wir machen und warum es keine aktuellen Blog-Beiträge gibt.

Das Jahr 2021 war ganz schön turbulent für uns. Schon zu Beginn hat uns die Nachricht, dass ein geliebtes Familienmitglied gestorben ist, den Boden unter den Füßen weggerissen. Wir haben uns nach einigem hin und her überlegen dazu entschlossen, die Reise zu pausieren und wieder zurück nach Deutschland zu fahren.

Dort verbrachten wir die Tage damit, die Beerdigung zu organisieren und uns um den Nachlass zu kümmern. Als wäre das nicht Alles schon schwer genug gewesen, wurden auch noch unsere Konten von Tag zu Tag leerer. Ans Reisen war erst mal nicht mehr zu denken.

Aber hey- in Deutschland stand der Sommer vor der Tür, für uns die ideale Zeit unsere Reisekasse wieder aufzufüllen.

Um auch anderen Abenteurern und Menschen die nach einer Alternative suchen, die Möglichkeit zu bieten, ihren Traum zu verwirklichen, haben wir vor ca. 2 Jahren das Projekt „Cankuna Campers“ ins Leben gerufen. Seitdem bauen wir (mal mehr und mal weniger regelmäßig) für, oder auch mit anderen Menschen Busse und Vans aus und können so unsere Erfahrungen weitergeben und die Ausbauten so nachhaltig wie möglich gestalten.

Immer wieder kamen Anfragen zu Solarumrüstungen und komplett Umbauten rein und wir waren schon nach kurzer Zeit für die nächsten 9 Monate ausgebucht.

Die Arbeit nahm gar kein Ende und unser Abreisedatum verschob sich immer weiter nach hinten.

Mittlerweile sind wir neben einem Auftrag, den wir gerade zu Ende bringen, dabei unsere nächste, große Reise zu planen. In etwa einer Woche soll es für uns erstmal nach England gehen. Durch Cornwall und Wales hangeln wir uns die Küste hoch, um dann nach Irland überzusetzen. Wir haben aufgehört uns genaue Ziele und Zeitrahmen zu setzten und reisen stattdessen einfach drauf los. Dennoch gibt es für uns den großen Traum mit unserem Bus nach Neuseeland und Australien zu reisen. Um diesen Traum war werden zu lassen, werden wir den Bus voraussichtlich Ende diesen Jahres nach Neuseeland verschiffen und so lange dort bleiben wie wir möchten.

Operation Hochdach

Manu lebt nun schon seit einer ganzen Weile in seinem Düdo. Leider hat sein Bus aber keine Stehhöhe, was das Raumgefühl und die Bewegungsfreiheit stark einschränkt.

Dies soll sich nun endgültig ändern!

Der Düdo kriegt jetzt ein Hochdach.

Das Dach hat Manu gebraucht gekauft und in liebevoller Kleinarbeit wieder aufgearbeitet. Gemeinsam haben wir dann sein altes Dach abgeflext, den Rahmen des Hochdachs verschweißt und das GFK Dach mit Unmengen von Karrosseriekleber verklebt.

 

Ein neues Projekt

 

Langsam werden wir mit dem Ausbau von unserem Schulbus fertig und schon kommt das nächste Projekt. Bei diesem VW T3 hat eines Nachts aus unerklärliche Gründen, die Batterie angefangen zu brennen und große Teile des Motor’s, sowie der Innenraum des Busses wurden zerstört. Unsere Aufgabe ist es nun dieses Schätzchen wieder herzurichten und zurück auf die Straße zu bringen.

Als erstes haben wir alle Sachen, die nicht mehr zu gebrauchen waren rausgerissen, um uns einen Überblick zu verschaffen. Da der Motor von dem Feuer ganz schön in Mitleidenschaft gezogen wurde, haben wir uns dazu entschlossen, ihn auszubauen und zu einem Motorinstandsetzer zu bringen.

Nun hatten wir Zeit um uns um die Karosserie zu kümmern. Der Lack ist an vielen Stellen verbrannt und einige Bleche haben sich durch die Hitze verzogen. Dementsprechend haben wir die Karosse ausgebeult, Rost behandelt, teilweise bei gespachtelt und lackiert. Einen neuen Unterbodenschutz haben wir an den nötigen Stellen auch wieder aufgetragen.

Die Heck-, sowie die rechte Seitenscheibe sind durch das Feuer gesprungen, dementsprechend haben wir sie samt neuen Dichtungen ersetzt. Den Innenraum des Bullis haben wir mit 4mm Pappelsperrholz verkleidet und die nötigen Anbauteile erneuert.

Der Motor wurde zwar Instand gesetzt, aber es musste noch einiges geschehen, damit er wieder ans Laufen kommt. Die gesamte Elektrik, alle Wasser- Öl- und Dieselschläuche und jegliche Dichtungen und Motoranbauteile mussten erneuert werden.

Nach 2 Monaten Arbeit ist es soweit. Der Bulli ist wieder straßentauglich und sein Besitzer überglücklich.